Hallo zusammen,
die zweite Adventskerze flackert – und die KI‑Welt legt im Jahresendspurt noch einmal nach: offene Code‑Agenten, virtuelle Weihnachtsmänner, Shopping‑Assistentinnen und sogar Rechenzentren im Orbit. Zwischen Lichterglanz und Launch‑Feuerwerk zeigen unsere KI‑News dieser Woche, wohin die Reise 2026 geht: smartere Brillen, reifere Enterprise‑Workflows und offene Standards für Agenten. Wir ordnen für euch ein, was Hype ist, was hält – und was schon jetzt euren Alltag verändern kann. Der neue KI‑Newsletter auf unserem BTO Kanal.
Viel Spaß beim Lesen 😀!
Inhaltsverzeichnis:
💻 Mistral bringt Devstral 2 – Europas neuer Code-Agent mit offenen Gewichten mischt die Szene auf Vibe: Coding trifft Open Weights: Dieser Agent will direkt im Terminal ganze Repos umbauen – schnell, langkontextig und erstaunlich günstig.
🎅 Tavus’ AI‑Santa: Kinder (und Eltern) reden stundenlang mit dem virtuellen Weihnachtsmann: Ho‑ho‑holy Engagement: Ein emotionaler, handlungsfähiger Santa, der sogar Mails schreibt – aber auch Fragen zum Kinderschutz aufwirft.
👓 Googles erste KI‑Brille soll 2026 kommen – mit Gemini an Bord und Partnern wie Warby Parker: Leichter als Headsets, smarter als klassische Wearables: Brillen mit On‑Lens‑Display und screen‑freier KI‑Assistenz zeichnen sich ab.
📊 OpenAI legt Enterprise‑Report vor: 800 Mio. wöchentliche Nutzer und tiefergehende KI‑Integration: Vom Chat zur Wertschöpfung: Unternehmen verlagern sich auf Projekte, Custom GPTs und reasoning‑lastige Workflows.
🛍️ Alexa+ wird Verkäuferin: Neue Shopping‑Features starten in Nordamerika: Vom Sprachbefehl zum Touch‑Checkout: Amazons KI‑Assistentin soll Käufe anstoßen – mit Hub, Empfehlungen und Preis‑Automatik.
🚀 Data Center im Orbit: Aetherflux kündigt ‚Galactic Brain‘ an – Big Tech forscht mit: Mehr Sonne, weniger Auflagen: Weltraum‑Rechenzentren sollen den Energieflaschenhals der KI sprengen – bleiben aber riskant.
🤝 Anthropic stiftet Model Context Protocol an die Linux Foundation und gründet die Agentic AI Foundation: Offen, interoperabel, gemeinschaftlich: MCP, AGENTS.md und goose sollen das Agenten‑Ökosystem standardisieren.
🧩 Linux Foundation bündelt offene Standards für Agenten – was AAIF konkret leisten soll: Ein Regelwerk fürs Agenten‑Zeitalter: Offene Protokolle sollen Fragmentierung verhindern und Vertrauen schaffen.
🤖 Perplexity‑Daten: Agentische KI übernimmt komplexe Aufgaben – Power‑User stellen die Weichen: Vom Concierge zum Co‑Denker: 57 Prozent der Agenten‑Nutzung ist kognitiv – und bleibt erstaunlich klebrig im Alltag.
1. 💻 Mistral bringt Devstral 2 - Europas neuer Code-Agent mit offenen Gewichten mischt die Szene auf
Vibe Coding trifft Open Weights: Dieser Agent will direkt im Terminal ganze Repos umbauen - schnell, langkontextig und erstaunlich günstig.
Devstral 2 ist ein 123-B-Parameter-Modell mit offenen Gewichten und fokussiertem Training für Softwareentwicklung. Es erreicht laut Mistral 72,2 Prozent auf SWE-bench Verified und zielt damit direkt auf proprietäre Top-Modelle wie Claude Code. Parallel erscheint Devstral Small 2 mit 24B Parametern, das lokal auf Consumer-Hardware laufen kann und damit Datenschutzvorteile bietet. Beide Modelle kommen mit einem 256000-Token-Kontextfenster für große Codebasen. Neu ist auch "Mistral Vibe", ein Terminal-Agent, der Dateistrukturen scannt, Git-Status analysiert und Shell-Befehle eigenständig ausführt. Mistral setzt zudem auf offene Lizenzen: Small 2 unter Apache-2.0, das große Modell unter einer modifizierten MIT-Lizenz mit Einschränkungen für sehr große Unternehmen. Preislich greift Mistral die US-Konkurrenz an: Nach einer Gratisphase kosten Input-Tokens 0,40 $/Mio. und Output-Tokens 2,00 $/Mio. Das Unternehmen positioniert sich so als offene, kosteneffiziente Option für Agent-Workflows. Gleichzeitig warnt der Artikel vor Benchmark-Euphorie und verweist auf Praxis-Checks in den kommenden Wochen. Unterm Strich schrumpft die Lücke zwischen offenen Gewichten und geschlossenen Systemen spürbar.
Quelle: Link
2. 🎅 Tavus' AI-Santa: Kinder (und Eltern) reden stundenlang mit dem virtuellen Weihnachtsmann
Ho-ho-holy Engagement: Ein emotionaler, handlungsfähiger Santa, der sogar Mails schreibt - aber auch Fragen zum Kinderschutz aufwirft.
Das Startup Tavus hat seine KI-Santa-Experience in verbesserter Version gestartet - jetzt als "Tavus PAL" mit Mimik- und Gesten-Erkennung. Nutzer können per Text, Telefon oder Video chatten; Santa reagiert ausdrucksstärker, merkt sich Vorlieben und führt eigenständige Aktionen aus. Dazu zählen Websuche nach Geschenkideen oder Alltagsaufgaben wie das Entwerfen von E-Mails. Gründer Hassaan Raza berichtet von hoher Nutzung: Viele User verbringen täglich Stunden mit dem KI-Santa. Tests zeigen, dass Santa detailliert nachhakt, aber gelegentlich mit Pausen oder flacher Stimme entzaubert. Das Produkt richtet sich an Familien - mit Inhaltsfiltern, Abbruchlogik und Verweisen auf Hilfsangebote bei Bedarf. Gleichzeitig betont der Artikel Risiken für junge Nutzer, die KI schwer von echten Personen unterscheiden können. Berichtet wird auch über Fälle problematischer Chatbot-Einflüsse und Altersbeschränkungen bei anderen Anbietern. Tavus sammelt Nutzungslogs und Metadaten; Löschung kann angefordert werden. Insgesamt zeigt das Beispiel, wie "sprechende" Agenten zur Familienunterhaltung werden - inklusive Debatte um Grenzen.
Quelle: Link
3. 👓 Googles erste KI-Brille soll 2026 kommen - mit Gemini an Bord und Partnern wie Warby Parker
Leichter als Headsets, smarter als klassische Wearables: Brillen mit On-Lens-Display und screen-freier KI-Assistenz zeichnen sich ab.
Laut einem Google-Beitrag plant das Unternehmen 2026 die ersten KI-Brillen. Ein Modell setzt auf screen-freie Assistenz mit Lautsprechern, Mikrofonen und Kameras für Interaktion mit Gemini sowie Fotoaufnahmen. Ein zweites Modell besitzt ein nur für die Träger sichtbares In-Lens-Display, das Navigationshinweise oder Untertitel einblendet. Google verweist auf Stil- und Gewichtsfreiheit als Erfolgsfaktoren für alltagsnahe KI-/XR-Hardware. Auf I/O wurden Partnerschaften mit Gentle Monster und Warby Parker erwähnt; mit letzterer investiert Google 75 Mio. US-$ und knüpft weitere 75 Mio. an Meilensteine. Google zeigte zudem eine Vorschau auf Xreals kabelgebundene XR-Brille "Project Aura" als Zwischenform zwischen Headset und Brille. Der Markt ist umkämpft: Meta hat dank Ray-Ban-Kooperation einen Vorsprung, während auch Apple und Snap erwartet werden. Die Geräte sollen nahtlos Googles Produktwelt und Mediennutzung unterstützen. Damit verdichten sich die Signale, dass 2026 das Jahr alltagstauglicher KI-Brillen werden könnte.
Quelle: Link
4. 📊 OpenAI legt Enterprise-Report vor: 800 Mio. wöchentliche Nutzer und tiefergehende KI-Integration
Vom Chat zur Wertschöpfung: Unternehmen verlagern sich auf Projekte, Custom GPTs und reasoning-lastige Workflows.
OpenAI veröffentlicht am 8. Dezember 2025 "The state of enterprise AI" mit Nutzungsdaten und einer Befragung von 9000 Beschäftigten. ChatGPT bedient demnach über 800 Millionen Nutzer pro Woche und beschleunigt die Adoption in Unternehmen. In ChatGPT Enterprise stiegen wöchentliche Nachrichten über das Jahr um etwa das Achtfache; pro Nutzer werden 30 Prozent mehr Nachrichten gesendet. Strukturierte Workflows wie Projects und Custom GPTs nahmen Jahr-zu-Jahr um das 19-Fache zu. Der Reasoning-Token-Verbrauch pro Organisation legte in 12 Monaten um etwa 320-Fach zu. 75 Prozent der Beschäftigten berichten spürbare Verbesserungen bei Qualität oder Tempo; typische Zeitersparnis liegt bei 40-60 Minuten täglich. Besonders stark wachsen Tech, Health und Manufacturing; international legen u. a. Australien, Brasilien, Niederlande und Frankreich >140 Prozent zu. "Frontier"-Nutzer senden 6x mehr Nachrichten als der Median und ziehen produktivitätsmäßig davon. OpenAI betont, dass nicht mehr Modelle die Bremse seien, sondern organisatorische Reife und Umsetzung. Der Report liefert Benchmarks, wie Firmen von Experimenten zu skalierter Wirkung wechseln.
Quelle: Link
5. 🛍️ Alexa+ wird Verkäuferin: Neue Shopping-Features starten in Nordamerika
Vom Sprachbefehl zum Touch-Checkout: Amazons KI-Assistentin soll Käufe anstoßen - mit Hub, Empfehlungen und Preis-Automatik.
Amazon rollt in den USA und Kanada neue Einkaufsfunktionen für Alexa+ aus, darunter einen Shopping-Hub auf Echo Show 15 und 21. Nutzer sehen dort Bestellinfos in Echtzeit, prüfen frühere Käufe und verwalten Listen. Das Dashboard schlägt passende Haushaltsartikel vor, die per Touch direkt in den Warenkorb wandern. Neu ist auch das Hinzufügen von Produkten zu laufenden Bestellungen, solange diese noch nicht versandt wurden. Alexa+ gibt außerdem Geschenkempfehlungen und zeigt sie auf Displays an. T3n verweist zudem auf eine bereits eingeführte Funktion, die Produkte automatisch kauft, sobald ein Zielpreis erreicht ist. In Deutschland ist Alexa+ seit Ende November nur als Beta für eine kleine Nutzergruppe verfügbar. Ein EU-weiter Rollout-Zeitplan ist noch offen. Hintergrund: Amazons frühere Voice-Commerce-Hoffnungen erfüllten sich nur teilweise; Bildschirme erhöhen jetzt die Conversion-Chancen. Insgesamt wird Alexa+ stärker zum Einkaufsassistenten - mit Chancen und Datenschutzfragen.
Quelle: Link
6. 🚀 Data Center im Orbit: Aetherflux kündigt "Galactic Brain" an - Big Tech forscht mit
Mehr Sonne, weniger Auflagen: Weltraum-Rechenzentren sollen den Energieflaschenhals der KI sprengen - bleiben aber riskant.
Aetherflux plant laut Ankündigung den Start seines ersten Rechenzentrums-Satelliten Anfang 2027 als Teil einer größeren Konstellation. Ziel ist, KI-Compute im All mit stetiger Solarenergie zu betreiben und irdische Strom- und Flächenengpässe zu umgehen. Gründer Baiju Bhatt spricht von einem "Wettrennen um Compute" und einem Energieproblem, das heutige Pläne nicht schnell genug lösen. Konkurrenz und Forschung kommen u. a. von Google, Blue Origin und SpaceX, die ebenfalls Orbital-Compute evaluieren. Google skizzierte mit "Project Suncatcher" ein Konzept, AI-Chips in den Orbit zu bringen. Der Ansatz verspricht auch weniger Kühlwasserbedarf und entlastet Communities, die sich gegen neue Rechenzentren wehren. Gleichzeitig bleiben Kosten, Strahlungshärtung und Kollisionsgefahr massive Hürden. Auch die Gesetzgebung und Weltraummüll-Fragen sind ungelöst. Trotzdem heizt der Vorstoß die Debatte an, wie und wo künftige KI-Rechenleistung entstehen wird.
Quelle: Link
7. 🤝 Anthropic stiftet Model Context Protocol an die Linux Foundation und gründet die Agentic AI Foundation
Offen, interoperabel, gemeinschaftlich: MCP, AGENTS.md und goose sollen das Agenten-Ökosystem standardisieren.
Am 9. Dezember 2025 kündigt Anthropic die Spende des Model Context Protocol (MCP) an die neue Agentic AI Foundation (AAIF) unter dem Dach der Linux Foundation an. Mitbegründet wird AAIF von Anthropic, Block und OpenAI; unterstützt von Google, Microsoft, AWS, Cloudflare und Bloomberg. MCP dient als offener Standard, um KI-Anwendungen mit externen Systemen zu verbinden. Laut Anthropic existieren inzwischen über 10000 aktive öffentliche MCP-Server. MCP ist bereits in ChatGPT, Cursor, Gemini, Microsoft Copilot, VS Code und weiteren Produkten adoptiert. Anthropic hebt zudem Tool-Verzeichnisse, neue Programm-APIs und SDKs mit 97M+ monatlichen Downloads (Python/TypeScript) hervor. Unter AAIF werden MCP, Blocks "goose" und OpenAIs "AGENTS.md" als Startprojekte geführt. Ziel ist Vendor-Neutralität, Transparenz und gemeinschaftliche Weiterentwicklung. Die Governance bleibt community-getrieben; offene Standards sollen Agenten-Workflows in Produktion absichern. Damit entsteht ein neutraler Ort für Kernbausteine agentischer KI.
Quelle: Link
8. 🧩 Linux Foundation bündelt offene Standards für Agenten - was AAIF konkret leisten soll
Ein Regelwerk fürs Agenten-Zeitalter: Offene Protokolle sollen Fragmentierung verhindern und Vertrauen schaffen.
AI Magazine ordnet die Gründung der Agentic AI Foundation inhaltlich ein. AAIF soll offene, interoperable Infrastruktur für Agenten fördern, damit nicht einzelne Anbieter die Richtung vorgeben. Als Startprojekte nennt der Beitrag AGENTS.md (OpenAI), MCP (Anthropic) und goose (Block). Stimmen von Linux Foundation, Anthropic und Block betonen die Bedeutung offener Governance, damit Agenten-Technologie stabil und transparent wächst. MCP habe binnen eines Jahres breite Nutzung erreicht, inkl. über 10000 Servern und Adoption in großen Entwickler-Tools. AGENTS.md standardisiert das Verhalten von Code-Agenten über Repositories hinweg und ist bereits in Hunderttausenden OSS-Projekten im Einsatz. Goose liefert einen lokalen, MCP-basierten Agenten-Rahmen für vertrauenswürdige Workflows. Unterstützer wie AWS, Google und Microsoft sollen die Skalierung beschleunigen. Das Fazit: AAIF adressiert die Interoperabilitätsschicht, auf der die nächste Agenten-Generation entstehen kann.
Quelle: Link
9. 🤖 Perplexity-Daten: Agentische KI übernimmt komplexe Aufgaben - Power-User stellen die Weichen
Vom Concierge zum Co-Denker: 57 Prozent der Agenten-Nutzung ist kognitiv - und bleibt erstaunlich klebrig im Alltag.
AI News berichtet über neue Adoptionsdaten, basierend auf Hunderten Millionen Interaktionen mit Perplexitys Comet-Agent. Demnach nutzen vor allem teure Knowledge-Worker die Agenten für Forschung und produktive Workflows. Die stärkste Nutzung kommt aus Digital-/Tech-Rollen, gefolgt von Academia, Finance, Marketing und Entrepreneurship; zusammen über 70 Prozent der Anwender. Power-User stellen neunmal so viele agentische Anfragen wie der Durchschnitt, was auf starke Gewöhnung hindeutet. 36 Prozent der Agenten-Anfragen betreffen "Productivity & Workflow", 21 Prozent "Learning & Research". 57 Prozent der Aktivität ist kognitiv, nicht nur administrativ - die Agenten werden zum Denk-Partner. Ein "hierarchisches Agenten-Taxonomie"-Schema ordnet die Nutzerintentionen und zeigt einen Reifeweg von Low-stakes-Tests zu komplexer Delegation. Besonders relevant für CISOs: Agenten interagieren direkt mit Kern-Apps wie Google Docs oder LinkedIn und manipulieren Daten aktiv. Das birgt Governance- und Compliance-Implikationen, wenn Agenten Browser-Kontrolle und API-Aktionen nutzen. Die Studie deutet auf hohen ROI durch Skalierung menschlicher Fähigkeiten statt reiner Automatisierung hin.
Quelle: Link
Bis bald zum nächsten spannenden BTO KI Newsletter!